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DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg beendet Kleidercontainer-Sammlung im gesamten Verbandsgebiet

Der DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e. V. stellt die Altkleidersammlung über stationäre Container vollständig ein. Damit werden sämtliche DRK-Kleidercontainer im Zuständigkeitsbereich des Kreisverbandes dauerhaft abgebaut.

Diese Entscheidung erfolgt nach sorgfältiger Prüfung der wirtschaftlichen, organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und ist Teil einer umfassenden Neuausrichtung der Kleiderspendenlogistik.

Mehrere Entwicklungen haben dazu geführt, dass der Betrieb der Container im bisherigen Umfang nicht mehr aufrechterhalten werden kann:

  • Marktentwicklung und Wirtschaftlichkeit: Der Markt für gebrauchte Textilien ist seit mehreren Jahren rückläufig. Die Erlöse aus der Verwertung decken die erheblich gestiegenen Kosten für Sammlung, Sortierung und Entsorgung nicht mehr in ausreichendem Maße.
  • Qualität der abgegebenen Textilien: In vielen Containern wird zunehmend ungeeignetes oder stark verschmutztes Material eingeworfen. Dies führt zu erheblichen Mehraufwänden bei der Entsorgung und mindert den Nutzen der Spenden erheblich.
  • Neue gesetzliche Rahmenbedingungen: Seit dem 1. Januar 2025 gilt in Deutschland die gesetzliche Pflicht zur getrennten Erfassung von Alttextilien. Diese Regelung erfordert angepasste Sammel- und Verwertungsstrukturen, die im Containerbetrieb nicht effizient umgesetzt werden können.
  • Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit. Das DRK konzentriert sich auf den Kleiderladen Jacke wie Hose, dort wird die Qualität der Spenden überprüft, um eine bedarfsgerechte Weiternutzung sicherzustellen.

„Wir bedanken uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern im Rhein-Neckar-Kreis und in Heidelberg für die langjährige Unterstützung durch Kleiderspenden. Die Container-Sammlung hat über viele Jahre einen wichtigen Beitrag geleistet, lässt sich jedoch unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr wirtschaftlich und ökologisch verantwortungsvoll betreiben“, erklärt Caroline Falk, Kreisgeschäftsführerin des DRK-Kreisverbands Rhein-Neckar/Heidelberg e. V.

Werden Altkleider für die internationale Katastrophenhilfe benötigt?

Nein. Altkleider in sehr weit entfernt gelegene Katastrophengebiete, beispielsweise nach Haiti oder auf die Philippinen, zu fliegen ist logistisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll. Dort herrschen in der Regel ganzandere klimatische Verhältnisse als in Deutschland - und die Menschen haben ganz andere Kleidergrößen. Zudem muss es in solchen Situationen sehr schnell gehen und die Luftfrachtkosten würden in unangemessenem Verhältnis zum Wert der Hilfsgüter stehen. Das Rote Kreuz geht daher einen anderen Weg - und kauft Kleider für Hilfebedürftige, wenn möglich, in einer dem Katastrophengebiet naheliegenden Region und unterstützt damit auch die regionale Wirtschaft.

DRK-Kleiderladen „Jacke wie Hose“

Der DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg nimmt weiterhin gut erhaltene (d.h. saubere und tragfähige) Kleidung in seinem DRK-Kleiderladen „Jacke wie Hose“ in der Siemensstr. 36, 69123 Heidelberg während der Öffnungszeiten entgegen. Die gespendeten Textilien werden dort direkt angenommen und zu moderaten Preisen für alle Interessierte sowie sozial Benachteiligte verkauft. Neben dem Versorgungsaspekt soll unser Kleiderladen auch ergänzend als soziale Austauschplattform dienen.

Die Erlöse fließen vollständig in soziale Projekte des Kreisverbands, beispielsweise in das Jugendrotkreuz und die Seniorenarbeit.

Der DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e. V. bedankt sich für das Verständnis und die bisherige Unterstützung der Bevölkerung.

Abgabe/ Entsorgung von Alttextilien

Für die geordnete Abgabe von Altkleidern und Schuhen gemäß den gesetzlichen Vorgaben steht das Sammelsystem der AVR Kommunal im Rhein-Neckar-Kreis (www.avr-kommunal.de) sowie der Stadt Heidelberg (www.heidelberg.de/abfall) zur Verfügung.